Nachgedacht November 2014
»Marta nahm Jesus und seine Jünger als Gäste bei sich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Die setzte sich zu Füßen des Herrn nieder und hörte ihm zu.Aber Marta war ganz davon in Anspruch genommen, sie zu bewirten…« Lukas 10, 38 f
Brachzeit
Wundervolle goldene Oktobertage liegen hinter uns. Doch all die Farbenpracht kann nicht darüber hinwegtäuschen: Der Winter steht bevor, Zeit der Brache. Die Natur wird sich ausruhen. Brachzeit – verlorene Zeit? Die Notwendigkeit von Brachzeit, vom Wechsel zwischen Ruhe und Wachstum in der Natur, ist für uns moderne Menschen und für uns als Städter nicht mehr so unmittelbar nah. Wir sind gewohnt, dass es jederzeit alles gibt und mit allerlei Hilfsmitteln nachgeholfen wird, damit mehr wächst und vor allem, damit die Dinge schneller wachsen.
Das hat sich auch auf unser übriges Leben übertragen: Erfolg und Ertrag sind gefragt. Was nicht möglichst rasch »etwas bringt« wird aussortiert, abgeschafft. In einer Zeit, in der angeblich alles machbar ist, wenn man es nur die richtigen Leute organisieren lässt, scheinen Brachzeiten wenig Sinn zu machen. Wenn wir sagen, dass etwas brach liegt, meinen wir das meistens im negativen Sinn. Was brach liegt, muss aktiviert werden; Ressourcen sollten genutzt werden. (mehr …)