Schrei­bend meditieren…

Schrei­bend meditieren…

Die Medi­ta­ti­on von bibli­schen Tex­ten ist eine alte Übung. Medi­tie­ren heißt in dem Sin­ne »wie­der­käu­en«. Es geht nicht um die wis­sen­schaft­li­che Erar­bei­tung (das »Stu­die­ren«) bibli­scher Tex­te, son­dern dar­um, was Gott mir mit einem Text sagen möch­te. Dafür gibt es vie­le gute und seit Alters­her ein­ge­führ­te Vor­ge­hens­wei­sen. Ein Freund schreibt sich jeweils früh mor­gens die Losung des Tages auf eine Kar­tei­kar­te, die er in die Schutz­hül­le sei­nes Han­dys steckt. So schaut er oft im Lau­fe des Tages drauf. Und so geht er mit dem einen Vers um und lässt sich vom Text ansprechen.

Ich selbst habe vor län­ge­rem begon­nen, Tex­te abzu­schrei­ben, und zwar bewusst in einer mir nicht zu ver­trau­ten Über­set­zung. Mit den Psal­men habe ich begon­nen, und da fiel mei­ne Wahl auf die Gute Nach­richt Bibel als Über­set­zung. Die fand ich frü­her furcht­bar, aber sie ist inzwi­schen wie­der­holt revi­diert wor­den. Seit sie im Kirch­li­chen Unter­richt und in der Jugend­ar­beit immer mehr bei uns ein­ge­setzt wird, begin­ne ich, die Über­set­zung zu mögen – gera­de auch wegen ihres Ver­frem­dungs­ef­fekts: Im Luther­text ken­ne ich vie­le Psal­men auswendig.

Ich habe eines der übli­chen Notiz­bü­cher benutzt, und einen Füll­hal­ter mit fei­ner Feder. Coro­na gibt uns mehr Zeit allein. War­um soll­ten wir nicht einen Teil die­ser Zeit mit dem manu­el­len Dia­log mit einem bibli­schen Text ver­brin­gen? Mich hat das Abschrei­ben angeregt.

Zur Nach­ah­mung sehr empfohlen.

F.W.