von FraWe | 1. Feb. 2022 | geistliches Wort, Hannover, Startseite
Monatsspruch Februar 2022:
»Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.«
Epheser 4,26
Da hat der Paulus in seinem Brief an die Epheser doch eine klare, eine eindeutige Aufforderung: wenn ihr schon zornig seid, dann sündigt dabei aber nicht. Aber was noch sehr viel weitergehender ist: wenn ihr zornig seid, dann seid das nur für diesen einen Tag!
Und genau da bin ich beim Kern dieser Aufforderung: Paulus schreibt an die Epheser nicht, dass sie ihren Ärger, ihren Zorn herunterschlucken sollen. Gerade in »Corona-Zeiten« mit den unterschiedlichsten aufeinanderprallenden Ansichten ist es hilfreich, wenn wir uns diese Aufforderung des Paulus immer wieder vor Augen führen. Schaue ich in diesem Aspekt auf mich selbst, wie schnell ich manchmal ärgerlich und zornig werde, dann ist diese Bitte an mich durchaus berechtigt:
Nehme ich meinen Ärger, meinen Zorn mit ins Bett, oder bringe ich diesen vor Gott?
Im darauffolgenden Vers 27 heißt es nach der Bibelübersetzung von Berger: »Und gebt dem Satan keinen Fingerbreit Raum.«
Implizit steckt darin also die Aufforderung an uns Christen: Gebt Eure Ärgernisse, Euren Zorn weiter, gebt diese Ärgernisse, diesen Zorn ab an Gott! Denn sonst steht ihr in Gefahr, dem Satan Raum in Eurem Leben zu geben. Und tut dies bitte, bevor ihr ins Bett geht!
Wenn ich dann wieder auf mich selbst schaue, ist es manchmal aber so, dass ich genau dieses aber gar nicht möchte: Ich will weiter ärgerlich und zornig sein und mich über diesen Menschen oder diese Situation aufregen und ereifern. Aber genau davor warnt der Paulus in seinem Brief an die Epheser ganz ausdrücklich.
Ich sehe an mir selbst wie wichtig es ist, dass ich mir diese Aufforderung eben immer und immer wieder vor Augen führe. Denn wenn Gott den gesamten Raum in meinem Herzen einnimmt, wird das spürbare Auswirkungen auf meine gesamte Umgebung haben. Denn Gott ist größer als mein Ärger und mein Zorn!
Einen ganz herzlicher Gruß
Euer E. M.
von FraWe | 1. Jan. 2022 | geistliches Wort, Hannover, Startseite
»Jesus Christus spricht: Kommt und seht!« (Joh.1,39)
Liebe Lesende,
in unserem Monatsspruch für den Januar 2022 geht es um die ersten Jünder im Johannesevangelium. Direkt nach Jesu Taufe durch Johannes, den Täufer passiert es: Jesus geht am Täufer und an zwei seiner Schüler oder Jünger vorbei. Johannes sagt: »Siehe, das ist Gottes Lamm!« – Das genügt. Die beiden Schüöer folgen daraufhin Jesus nach.
Jesus merkt das, selbstverständlich. Und er fragt sie: »Was sucht ihr?« – Die beiden antworten nicht auf Jesu Frage, sondern stellen ihrerseits eine Gegenfrage: »Rabbi (= Lehrer), wo wirst du bleiben? – Kurz: Sie haben sich entschlossen mit Jesus zu gehen. Er merkt das und antwortet (gegen 16 Uhr nachmittags, so sehr weit wäre man an dem Tag nicht mehr gekommen): Kommt und seht!
Manches erschließt sich, wenn man sich erstmal drauf einlässt. Beim Glauben gibt es zwei Typen von Menschen: Die einen tun den ersten Schritt, vielleicht trotz aller Bedenken und Zweifel, ob das alles richtig ist. Die Attraktivität des Neuen, ja, des neu ausgerichteten Lebens sind so groß. – Und die anderen sind eher sehr vorsichtig. Sie wissen sehr sehr viel, zum Glauben, zur Beziehung mit Jesus, kommen sie nicht.
(mehr …)
von FraWe | 26. Dez. 2021 | geistliches Wort, Hannover, Startseite
Neulich beim Kaffeetrinken mit lieben Menschen aus der Gemeinde kam eine Idee auf, die ich auch schon hatte: Wiederverwertung… Unsere Hörspielszenen aus dem letzten Jahr und auch die Gedanken zu Adventsliedern…
- Hier die fünfte Szene unseres Adventshörspiels auf deutsch.
- Hier auf englisch
von FraWe | 6. Dez. 2021 | geistliches Wort, Hannover, Startseite
Neulich beim Kaffeetrinken mit lieben Menschen aus der Gemeinde kam eine Idee auf, die ich auch schon hatte: Wiederverwertung… Unsere Hörspielszenen aus dem letzten Jahr und auch die Gedanken zu Adventsliedern…
- Hier die zweite Szene unseres Adventshörspiels auf deutsch.
- Hier auf englisch
- Hier zu einem Adventslied (in der zweiten Adventswoche: »O, Heiland, reiß den Himmel auf…«)
von FraWe | 1. Dez. 2021 | geistliches Wort, Hannover, Startseite
»Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der Herr.« (Sacharja 2,14)
Liebe Geschwister, liebe Freundinnen und Freunde,
die Tochter Zion, das ist Jerusalem. Denn der Zion ist einer der Berge, auf dem diese Stadt errichtet ist. Jerusalem ist die heilige Stätte Gottes, der Ort, an dem der Tempel unter König Salomo erbaut wurde, und nach dem Exil wurde am gleichen Ort wieder der Tempel als Sitz Gottes bei seinem Volk errichtet.
Das, was der Prophet hier sieht und sagt, gehört zum Visionszyklus (1,7–6,15), in dem der Prophet etwas schaut, das ihm gedeutet wird durch einen Engel. – Ohne den Propheten ginge es nicht, aber ohne den Engel blieben es Bildern mit sieben Siegeln, die kaum zu verstehen wären. (mehr …)
von FraWe | 25. Nov. 2021 | geistliches Wort, Hannover, Startseite
Zugegeben: Derzeit geht es bei uns nicht in dem Maße um Bekehrung wie in anderen Kirchen und Gemeinden. Viele hoffen, dass das auch wieder anders wird.
Die Basis aber, damit überhaupt etwas wird, ist ein Element aus dem methodistischen Erbe: Heiligung. Oder um es etwas moderner zu sagen: Gelebte Nachfolge.
Wenn wir quantitativ wachsen möchten (also mehr werden wollen), dann müssen wir zunächst selbst näher an Gottes Plan für uns als einzelne und als Gemeinde heran kommen.
Das ist auch Wachstum, jedoch nicht in der Zahl der Gemeindeglieder, sondern in der Intensität unserer Beziehung zu Gott. – Und die bleibt nicht ohne Wirkung auf andere um uns. Auch nicht auf Wirkung auf die Gemeinde. Wachstum zu machen, das ist Arbeit und unnatürlich. Wenn wir aber Kinder ansehen, so merken wir: Wachstum ist natürlich. Wenn wir die passende Nahrung, Umgebung usw. haben: Dann geschieht das einfach so, dass Kinder wachsen.
Einige mögen einwenden: Im Alter schrumpfen wir… – Ja, das mag so sein. Drum ist eine gesunde Gemeinde auch immer eine, in der jüngere und ältere Christenmenschen miteinander leben. Bloß ein Alter, das ist wie eine Monokultur im Wald: Ein leichter Fall für Borkenkäfer. Ein Mischwald aber, eine Gemeinde mit Frauen, Männern, mit Einheimischen und solchen, die dazu gekommen sind vor nicht so langer Zeit, mit jüngeren und älteren Jüngerinnen und Jüngern, das ist eine anstrengende aber gesunde Mischkultur.
Wenn ich in einem Hauskreis von einer 85-jähringen etwas höre, bereichert das meinen Glauben und auch meinen Blick auf die Gemeinde als einen Organismus mit Geschichte. Wenn ich im jüngeren Jugendhauskreis von 15-jährigen aus deren Lebenswelt etwas höre, so zeigt mir das, wohin es gehen könnte.
Die Frage ist also nicht, ob wir jung oder alt sind, sondern ob wir Jünger/innen sind. – Wenn wir das sind, dann fragen wir danach, was Gott mit uns, mit seiner Welt und seiner Gemeinde vorhat.
Wenn wir uns danach ausrichten, auch bereit sind, bewährte und eventuell ausgetretene Wege zu verlassen, dann geben wir Gott die Möglichkeit, erst an uns und dann durch uns zu wirken. – So kann und möchte er die Welt verändern.
Liebe Geschwister, alles fängt bei uns an: Bei unserer Ausrichtung als Christenmenschen auf Gott – denn das ist Nachfolge. Erst qualitatives Wachstum, dann hoffentlich auch quantitatives. Es geht aber nicht um die Zahl, sondern um unser Bleiben am Weinstock, denn da werden wir mit allem Nötigen versorgt, um Frucht zu bringen.
F. W.