Frage 4 zur Taufe und Aufnahme in die Evangelisch-methodistische Kirche:

Willst du ein treues Glied der heiligen Kirche Christi bleiben und dich an ihrem Dienst in der Welt beteiligen?

Von Anfang an hat sich die metho­dis­ti­sche Bewe­gung als Teil der welt­wei­ten Kir­che Chris­ti ver­stan­den. John Wes­ley, dem Begrün­der der Bewe­gung, war es wich­tig, mit ande­ren Chris­ten gemein­sam unter­wegs und tätig zu sein, unab­hän­gig davon, zu wel­cher Kir­che sie gehör­ten. Als EmK sehen wir uns als Teil einer gro­ßen Gemein­schaft.

Des­halb geht es auch in die­ser vier­ten Fra­ge zur Auf­nah­me in die EmK zunächst um die Zuge­hö­rig­keit zu der einen hei­li­gen Kir­che Chris­ti. Im Apos­to­li­schen Glau­bens­be­kennt­nis beken­nen wir mit den Chris­ten ande­rer Kir­chen gemein­sam: »Ich glau­be an den Hei­li­gen Geist, die hei­li­ge christ­li­che Kir­che, …« Wir glau­ben dabei nicht an eine Insti­tu­ti­on, die ihre Geschich­te, ihre Schwä­chen und Feh­ler hat. Son­dern wir glau­ben, dass der Hei­li­ge Geist unter allen, die an Jesus Chris­tus glau­ben und ihm nach­fol­gen, eine Gemein­schaft stif­tet, die über alle Kon­fes­si­ons­gren­zen hin­weg exis­tiert und wirk­sam ist. Welt­weit sind die Glie­der am Leib Chris­ti mit­ein­an­der ver­bun­den. Und auch über die Jahr­hun­der­te hin­weg seit der Zeit der Apos­tel gehö­ren die Glau­ben­den zusam­men.

Warum heißt es »Glied« und nicht »Mitglied«?

In 1. Korin­ther 12 und an eini­gen ande­ren Stel­len prägt Pau­lus für die Gemein­de das Bild vom Leib: Die Glau­ben­den gehö­ren zu Chris­tus und sind mit­ein­an­der ver­bun­den, wie Glie­der zum mensch­li­chen Kör­per gehö­ren und mit­ein­an­der ver­bun­den sind. Die Viel­zahl der Glau­ben­den zeigt die Viel­falt im Leib Chris­ti. Dabei gehö­ren die Glie­der des Lei­bes zusam­men und bil­den eine Ein­heit. Sie sind auf­ein­an­der ange­wie­sen, wir­ken mit­ein­an­der und unter­stüt­zen ein­an­der.

Die­se orga­ni­sche Zusam­men­ge­hö­rig­keit der an Jesus Chris­tus Glau­ben­den kommt im Begriff „Kir­chen­glied“ zum Aus­druck. Wer Glied der Kir­che Chris­ti sein und blei­ben will, tritt nicht ein­fach in eine Grup­pe oder eine Ver­ei­ni­gung ein, son­dern bekennt sich zur orga­ni­schen Ein­heit und Viel­falt des Lei­bes Chris­ti.

Der Dienst der Kirche Christi in der Welt

Jede Gemein­de oder Kir­che vor Ort hat ihre spe­zi­el­len Gaben, ihre Her­aus­for­de­run­gen und ihre Auf­ga­ben. Den Dienst der Kir­che, an dem wir uns betei­li­gen, kann man in eini­gen Grund­be­grif­fen zusam­men­fas­sen:

  • Die Kir­che ist Zeu­gin Jesu Chris­ti. Sie bekennt und steht dazu, dass der Gekreu­zig­te und Auf­er­stan­de­ne der Sohn Got­tes ist und dass Gott durch ihn unse­rer Welt Ret­tung und Ver­söh­nung anbie­tet. Sie ruft zum Glau­ben an Jesus Chris­tus.
  • Die Kir­che ist ihrem Wesen nach Got­tes­dienst. In ihr wird der drei­ei­ni­ge Gott ange­be­tet und ange­ru­fen. Ihm weiht sie ihre gan­ze Exis­tenz. Nach die­sem Ver­ständ­nis ist Got­tes­dienst mehr als eine bestimm­te Ver­an­stal­tung. Aber dar­um zeigt sich das Herz der Kir­che am deut­lichs­ten in der Fei­er ihrer Got­tes­diens­te.
  • Die Kir­che sieht ihren Auf­trag im Dienst an allen Men­schen. Gelei­tet und getrie­ben von der Lie­be Got­tes sucht sie Wege, wie die Lie­be Got­tes für Men­schen in Not zu kon­kre­ter Hil­fe wer­den kann.
  • Die Kir­che ist beru­fen zur Gemein­schaft Jesu Chris­ti. Sie bil­det dar­um Gemein­schaft, in der jede und jeder will­kom­men und wert­ge­schätzt ist. Dies lebt sie gera­de in über­schau­ba­ren Grup­pen, in denen Men­schen zusam­men­kom­men, um ihren Glau­ben mit­ein­an­der zu tei­len, ein­an­der zu unter­stüt­zen und für­ein­an­der zu beten.

Fragen zum persönlichen Nach- und Weiterdenken

  • Was emp­fin­de ich bei dem Gedan­ken, dass ich Teil der welt­wei­ten Gemein­schaft aller bin, die an Jesus Chris­tus glau­ben, einer Gemein­schaft der Viel­falt und Ein­heit?
  • In wel­cher Grup­pe oder bei wel­chen Gele­gen­hei­ten erle­be ich in mei­ner Gemein­de etwas von der Ver­bun­den­heit und Ver­bind­lich­keit der Glie­der am Leib Chris­ti?
  • Wel­cher die­ser vier Diens­te der Kir­che Jesu Chris­ti berührt und beschäf­tigt mich am meis­ten? Wor­auf weist mich das viel­leicht hin?