Dies ist ein Teil des begleiteten Bibellesens für Jugendliche. Der Betakurs ist für Einsteigende gedacht, solche, die möglicherweise erstmals ein biblisches Buch lesen.
Jesus wird ins Grab gelegt (Markus 15,42–47)
Für Juden beginnt der Sabbat am Freitag abends, wenn es dunkel wird. Also war es dringend geboten, Jesus zu beerdigen, nachdem er gegen drei Uhr nachmittags gestorben war. Sonst wäre der Sabbat dazwischen gekommen… – Joseph von Arimathäa entwickelt viel Energie, erbittet sich von Pontius Pilatus den Leichnam, beschafft, was nötig ist, Leinentuch usw. und legt den Leichnam in (s)eine Grabhöhle. Das war eher Luxus damals.
Pilatus fragt den Hauptmann, ob Jesus gestorben ist (das sollte immerhin ganz sicher sein). – Die Frauen verfolgen alles ganz genau, schließlich haben sie sich in aller Trauer vorgenommen, den Leichnam zu salben. Dafür fehlte jetzt das Material und die Zeit, klar, der Abend kam. Damit war so etwas nicht mehr erlaubt. Aber sie merkten sich, wo das Grab ist.
Die Frauen am leeren Grab (Markus 16,1–8)
Wohlriechende Öle zur Salbung konnte man kaufen, und das taten die Frauen gleich am Samstag abends, nachdem der Sabbat vorbei war. Früh am Sonntag, nach jüdischem Kalender am ersten Tag der Woche, gehen sie zum Grab. Wer rollt ihnen den Stein weg, der die Höhle verschließt? – Als sie ankommen, ist wieder alles anders als gedacht. Die Felstür ist offen, die Grabhöhle ist leer, kein Leichnam. Aber ein junger Mann, der mit dem weißen Gewand usw. als Engel, als Bote Gottes, daherkommt. Der sagt ihnen, dass Jesus auferweckt ist. Dass er ihnen nach Galiläa vorausgegangen sei.
Die Frauen fürchten sich, sie sagen niemandem etwas. – Stell Dir vor, Du wärst an der Stelle der Frauen und hättest die Geschichte von der Auferstehung nicht in der Gemeinde oft gehört. – Könntest Du es Dir vorstellen, was da passiert? Irgendwie widerspricht das unserer natürlichen Erwartung. Tote sind (gewöhnlich) tot. Klar trauen wir Gott alles zu. Aber: Es zu erleben, wie er das gewöhnlich Unmögliche tut, das ist etwas anderes.
Die Erscheinungen des Auferstandenen (Markus 16,9–20)
Die Jünger können nicht fassen, dass Jesus auferweckt ist, dass er einzelnen, kleinen Gruppen und schließlich den elf Jüngern begegnet, ganz menschlich. Er sagt (hier in deutlich knapperer Fassung als in den anderen Evangelien), was sie tun sollen: »Geht in die ganze Welt und verkündet die Gute Nachricht allen Menschen!« – Die Gute Nachricht ist, dass in Jesus selbst, im Sohn Gottes, das Reich Gottes anbricht. Wer an ihn glaubt, der muss nicht mehr selbst gerecht sein, sondern der nimmt in Anspruch, dass Gott alles getan hat, damit alle, die an ihn glauben, neu anfangen können mit Gott.
Die Sätze, die folgen, passen für mich zumindest nicht: Ich habe bisher keine bösen Geister ausgetrieben. Ich bin von keiner Schlange gebissen worden und habe kein Gift getrunken. Vokalese (also die stimmliche Improvisation mit Lauten – im Jazz) habe ich mal versucht, aber Sprachengebet ist nicht meine Gabe.
Bin ich also kein Anhänger Jesu? Ich bin überzeugt, dass ich es bin. – Bei der Himmelfahrt war ich nicht dabei, aber bis heute verkünden viele Christen überall das Evangelium Gottes. Das bleibt unsere Aufgabe. Denn viel zu viele wissen nichts von Christus.
Auch heute bleibt das Weitersagen, das Leben so, dass es ein glaubwürdiges Zeichen, ein Hinweis auf Gott ist, eine Aufgabe für uns.
Hoffentlich hat dieses »begleitete Bibellesen« dem einen oder der anderen genutzt. Hier endet das Projekt erst einmal. Neue Wege für Jugendarbeit trotz Corona werden gesucht. Gottes Segen Dir und Euch,
F.W.