Dies ist ein Teil des begleiteten Bibellesens für Jugendliche. Der Betakurs ist für Einsteigende gedacht, solche, die möglicherweise erstmals ein biblisches Buch lesen.
Woher hat Jesus die Vollmacht? (Markus 11,27–33)
Das, was Jesus machte, stößt die Mächtigen am Tempel vor den Kopf. So etwas kann doch so ein Zimmermann aus Galiläa nicht machen! – Also fragen sie Jesus: Wer gibt dir die Macht, hier so aufzutreten? – Statt einer Antwort aber, stellt Jesus eine Gegenfrage: Nämlich, ob Johannes, der Täufer, von Gott beauftragt war. – Und letztlich ist es die gleiche Frage, die auch bei Jesus sich stellt. Wenn er aus eigener Autorität handelt, dann wäre er nicht berechtigt, da Trubel und Unruhe im Tempel zu verursachen. – Wenn Jesus aber im Auftrag Gottes handelt, dann ist er zu allem berechtigt. – Hier geht es also um den Kern: Wer ist Jesus? Die führenden Priester, Ratsältesten usw. bekommen keine Antwort, weil sie nicht sagen wollen, in wessen Auftrag der Täufer handelte.
Das Gleichnis von den bösen Weinbergspächtern (Markus 12,1–12)
Das Gleichnis ist einfach zu verstehen. Da läuft einiges schief in Israel. Die Boten des Eigentümers werden nicht gehört und schon gar nicht tun die Mächtigen das, was ihre Verpflichtung wäre (im Gleichnis: Die Pacht zahlen. In Israel: Das Kurs als Gottes Volk in seinem Sinne zu einem heiligen Volk zu machen). Die gemeinten verstehen die Kritik sehr wohl. Sie trauen sich wegen seines Ansehens beim Volk, etwas gegen ihn zu unternehmen. Manchmal schützt es, in der Öffentlichkeit zu stehen, aber nur so lange, wie die Öffentlichkeit für einen ist. Das kann schnell kippen.
Die Frage nach der Steuer für den Kaiser (Markus 12,13–17)
Eigentlich geht es bei diesen Gesprächen nicht darum, die Meinung des Gesprächspartners zu hören. Es geht nicht um einen Austausch, sondern mehr darum, den anderen fertig zu machen. Etwas zu finden, was rechtfertigt, Jesus zu verhaften, ihn der Irrlehre anzuklagen usw. Natürlich gehört die ganze Welt Gott, sie ist ja seine Schöpfung. Sogar die Metalle, aus denen die Münzen geprägt sind. – Andererseits ist das Bild des Kaisers darauf geprägt. Also hat auch er etwas mit der Münze zu tun. – Was folgt nun: Alles kommt von Gott her, alles steht ihm zu. Andererseits braucht es, solange wir in dieser Welt leben, eben auch weltliche Regierungen, den Kaiser, der seine Aufgaben nur wahrnehmen kann, wenn er Steuern bekommt.
Die Fangfrage verfängt nicht, vielmehr scheitert sie am Sowohl-Alsauch. Darauf hätten die Frager auch selbst kommen können. Das wollten sie aber wohl nicht, schließlich ging es ihnen nicht um die Antwort auf ihre Frage, sondern um einen Grund, gegen Jesus vorzugehen.
Werden die Toten auferstehen? (Markus 12,18–27)
Noch so eine »Fangfrage«. Die Gruppe der Sadduzäer glaube nicht an eine Auferstehung der Toten. Und sie wollten Jesus überführen, der doch mehrfach von seiner Auferstehung gesprochen hatte, dass das ja wohl nicht sein kann. – So schön die Geschichte ausgeknobelt ist mit den sieben Brüdern und der einen Frau – die arme Frau! Sie stellen sich das Leben nach der Auferstehung sehr weltlich vor. Das ist das Problem.
Was meint Jesus wohl, wenn er sagt: »Gott ist doch nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden! Ihr seid also ganz und gar im Irrtum.« (V.27)? Hast Du schon einmal über die Auferstehung nachgedacht? Darüber, was das bedeutet, zum Beispiel für Dich? Klar, Du bist noch jung und da sind auch andere Dinge wichtig. Aber: Leben mit Gott, das ist und bleibt wichtig. Hier auf der Erde und auch nach unserem Tod. Wenn wir sagen, dass jemand »heimgegangen« ist, wenn dieser Mensch gestorben ist, dann sagen wir das, weil wir meinen, dass eigentlich dort, in Gottes Nähe und in seiner Welt, der richtige Platz für Christen ist.
Wenn die CSU in Bayern ein »Heimatministerium« eingerichtet hat, dann erscheint mir das (speziell mit dem »C« im Parteinamen) nicht ganz passend, denn: »Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.« (Hebräer 13,14)
Fortsetzung am Samstag.
F.W.