Dies ist ein Teil des begleiteten Bibellesens für Jugendliche. Der Betakurs ist für Einsteigende gedacht, solche, die möglicherweise erstmals ein biblisches Buch lesen.
Jesus kündigt zum zweiten Mal seinen Tod an (Markus 9,30–32)
Wenn man über wichtige Dinge sprechen möchte mit einem oder mehreren anderen, dann stören weitere Leute bloß. Insofern sucht Jesus mit den Jüngern die Einsamkeit. Er möchte nicht laufend von Heilungswilligen abgehalten werden. Trotz der klaren Ansage dessen, was kommen wird, können die Jünger damit nichts anfangen. – Auferstehung ist jenseits unserer Vorstellungen. – Was würdest Du denken, wenn ein Freund Dir so etwas sagte?
Wir können uns einiges vorstellen. Jedoch setzt das voraus, dass wir etwas Ähnliches gehört oder erlebt haben. Heute würden wir sagen: »Habe ich bereits im Fernsehen gesehen oder bei Youtube.« – Auferstehung ist trotz der Verfilmungen der Osterereignisse irgendwie schwierig zu begreifen. Unfasslich und unfassbar. – Trotzdem hängt alles dran, und im 1. Korintherbrief, Kapitel 15, führt Paulus aus, wie aller Glaube und das gesamte Evangelium an der Auferstehung hängt. Er spricht von »500 Zeugen, von denen die meisten noch leben…« (1. Kor. 15,6) – Die hätte man damals fragen können. So wichtig war ihm das.
Wer ist der Größte? (Markus 9,33–37)
Größer, höher, weiter. So läuft Leben manchmal. – Kennt Ihr Autoquartett? Niemand sucht gleicht, es geht darum, die beste Leistung zu haben. Schwerer ist besser, schneller ist besser, mehr Zylinder sind besser. Neulich fand ich in einem Buch, dass der mit dem Mondauto schnell verloren hatte, denn das konnte eigentlich nichts. War nicht schnell, hatte nicht viel Leistung. Für »kann auf dem Mond fahren« gab es keine eigene Kategorie. Manche Menschen sind daran auch interessiert, selbst immer zu gewinnen, wenn sie sich mit anderen vergleichen oder verglichen werden. Dafür geht man ins Fitness-Studio, zur Uni, …
Wenn die Jünger so ähnlich sich untereinander vergleichen, sich fragen, wer von Jesus wohl am meisten verstanden hat, am besten in seine Spuren tritt, ist das nicht verständlich? – Und doch haben sie dabei so wenig verstanden… Es ist fast wie beim Mondauto im Autoquartett. Ja, man kann Jesus für den Wunderheiler, den vollmächtigen Lehrer usw. halten. Das geht aber am Kern völlig vorbei. Heute meinen ja manche, es sei »christlich«, wenn man der Weihnachtshilfe eine Spende überweist. Überhaupt muss man mit dem Adjektiv »christlich« aufpassen. Für mich passt es weder zu Parteien noch zu Ritualen. – Christ ist eher etwas, womit ich etwas anfangen kann. Damit meine ich jemanden, die/der in enger Beziehung zu Gott ihr oder sein Leben führt. Dazu kann dann auch gehören, eine Partei zu wählen oder nicht zu wählen, der Weihnachtshilfe zu spenden oder nicht. Wo Christ draufsteht, soll bitte auch Christus drin sein, nicht etwa die vielen kleinen Dinge, die als »christlich« angesehen werden. Wenn wir Christ-Sein bzw. Nachfolge so verstehen, dann ist es keine Frage von »mehr« oder »weniger« christlich. Es wird dann eine binäre Kategorie: Entweder bin ich Christ – oder eben nicht. Was das dann für mich bedeutet, darüber denke ich gerne in meinem Hauskreis mit konkreten anderen Menschen nach.
Fortsetzung folgt am Samstag.
F.W.