Dies ist ein Teil des begleiteten Bibellesens für Jugendliche. Der Betakurs ist für Einsteigende gedacht, solche, die möglicherweise erstmals ein biblisches Buch lesen.
Steht Jesus mit dem Teufel im Bund? (Markus 3,20–30)
Die Gesetzeslehrer fragen sich, wieso Jesus Macht über die »bösen Geister« hat. Sie haben nur eine Erklärung, die ihnen einfällt: Er muss selbst »mit dem Teufel im Bunde« sein. – Dass das Unfug ist, dass das ja selbst bei uns Menschen nicht so funktioniert, weder im Staat noch in der Familie, ist klar.
Die andere Erklärung, die es geben kann, ist aber den Schriftgelehrte quasi »undenkbar«: Sie besteht darin, dass Jesus von Gott selbst die Macht über alles hat, und damit eben auch über Krankheiten, über Mächte und über böse Geister. Wenn aber Gott durch seinen Geist so wirkt, dann sollte man das nicht verleugnen: Das bedeutete, dass man sich gegen Gott selbst wendet.
Die Angehörigen von Jesus (Markus 3,31–35)
Dass sich die Familie um Jesus sorgt, finde ich nachvollziehbar. Er kommt ja nicht einmal zum Essen. – Andererseits: Es zeigt, wenn sie sich um diese Dinge kümmern und sorgen, dass seine Familie, seine Angehörigen, wenig verstanden haben. Vielleicht macht das verständlich, warum Jesus so heftig reagiert.
Wer möchte sich schon sagen lassen, dass er/sie gar nicht zur Familie gehört? Offenbar hat sich bis zum Ende des Lebens Jesu etwas geändert, denn da geht er etwa mit seiner Mutter anders, liebevoll um. Hier aber ist es schon heftig.
Ich lerne aus dem Text zweierlei: Erstens muss ich meine Prioritäten selbst setzen. Wenn mir Gott wichtig ist, dann muss ich ihn auf den ersten Platz in meinem Leben stellen. Zweitens: Auch Leute, die es gut mit einem meinen, verstehen mich manchmal nicht oder falsch. Konflikte kommen so vor, und sie gehören dazu. Wichtig ist aber, in allem Streit und in aller Entschiedenheit meiner Entscheidungen, den anderen klar zu begegnen, aber auch liebevoll, so schwierig das ist.
Fortsetzung am Dienstag.
F.W.