Dies ist ein Teil des begleiteten Bibellesens für Jugendliche. Der Betakurs ist für Einsteigende gedacht, solche, die möglicherweise erstmals ein biblisches Buch lesen.
Die Aussendung der Zwölf (Markus 6,6–13)
Alles muss im Kleinen und konkret beginnen. Die Jünger werden je zu zweit ausgeschickt, um das zu tun, was sie später (nach Jesu Tod und Auferstehung) dann auch machen werden/müssen. Klar ist: Einige Menschen möchten etwas vom Evangelium hören, andere nicht. Und mit denen, die es nicht hören wollen, sollten die Jünger sich nicht aufhalten.
Sie sollten nur das Nötigste mitnehmen, so dass sie auf Unterstützung angewiesen bleiben. Nicht mit dem volleingerichteten Campingmobil, sondern so, dass sie irgendwo unterkommen müssen. Dass sie mit Gott rechnen müssen. Bei vielen Aktionen heute schauen wir viel mehr auf unsere Möglichkeiten (»Aber wir haben doch niemanden, der XYZ kann…«) als auf Gottes Möglichkeiten. Wir möchten in Vollausstattung zu den Menschen, möglichst wenig auf Unterstützung angewiesen, am allerwenigsten auf die durch Gott.
Die Menschen hörten auf das, was die Jünger ihnen zu sagen hatten. Und das ist laut unserem Text vor allem, dass die Menschen ihr Leben ändern sollten. – Wir stellen uns bei Masken unsw. an: Hier geht es um wirklich radikale Veränderungen. Die Menschen sollen neu anfangen mit Gott. Die Jünger hatten eigentlich nichts dabei, und doch waren sie wirksam. Gott-sei-Dank.
Was das Volk und Herodes von Jesus denken (Markus 6,14–16)
Alles, was wir verstehen, verstehen wir im Rahmen unserer Weltsicht. Wir sortieren in die Kategorien oder Begriffe ein, die wir zur Verfügung haben, die wir kennen. Wenn ein Inuit viele Begriffe für unterschiedliche »Weißtöne« hat, wie man immer wieder hört, habe das jetzt nicht geprüft, so liegt das vermutlich daran, dass in den Gegenden Weißtöne zu unterscheiden wichtig ist. Ganz praktisch.
Wenn die Menschen um Jesus herum ihn für einen Propheten hielten, dann sicher, weil sie von den Propheten viel gehört und gelesen hatten. Auch von Elija hatten sie gehört. – Und Herodes, von dessen Hinrichtung des Täufers wir im Folgenden hören werden, den plagt das schlechte Gewissen, wenn er hört, dass der Bußprediger (der ja getadelt hatte, wie Herodes lebte) wieder auferstanden sei.
Wie denkst Du über Jesus, wenn Du Texte über ihn liest? Hältst Du ihn für einen Zauberer, weil Du Grimms Märchen kennst? Sicher nicht. Aber: In welche Kategorien, in welche Begriffe, fällt und passt Jesus für Dich?
Was bedeutet es für Dich, an ihn zu glauben. Das ist an und für sich ganz einfach, aber so bald man konkret gefragt wird, ist es schwierig. Ist eine Freundin »eine Freundin« oder »meine Freundin« oder gar »meine Partnerin« oder »meine Frau«? In letzterem Fall wird es dann wieder einfacher.
Fortsetzung am Dienstag.
F.W.