Dies ist ein Teil des begleiteten Bibellesens für Jugendliche. Der Betakurs ist für Einsteigende gedacht, solche, die möglicherweise erstmals ein biblisches Buch lesen.
Zustrom zu Jesus am See von Galiläa (Markus 3,7–12)
Ich stelle mir den Andrang zu Jesus vor wie in der Endphase der Beatles oder bei einem anderen Massenphänomen. Alle gehen hin, alle wollen dabei sein. Zur Ruhe kann er so nicht mehr kommen, und auch das »Christus-Geheimnis«, dass er also der Christus ist, lässt sich nicht mehr wahren, wenn alle sich vor ihm niederwerfen und rufen: »Du bist der Sohn Gottes!« (Vers 11)
Unschlüssig bin ich, was ich davon halten soll: Einerseits kann ich nachvollziehen, dass es eine Sensation ist, wenn Leute lesen und hören, dass der Messias kommen soll, und er dann plötzlich da ist, bei ihnen vorbeikommt. – Ist es da nicht verständlich, dass die Leute sich freuen und aus dem Häuschen sind?
Andererseits: So bringt das ja nichts. Selbst wenn die Zeitungen (die es nicht gab) über ihn geschrieben hätten: Er ist kein Pop-Star. Seine Aufgabe ist eine andere. Er kündigt an, dass das Reich Gottes nahe ist, dass es im Anbrechen ist. – Dass Menschen gesund werden, bestätigt diese Predigt. Dran wäre also, dass die Menschen das Verhältnis zu Gott in Ordnung bringen. Stattdessen feiern sie Jesus als Popstar.
Jesus beruft den Kreis der Zwölf (Markus 3,13–19)
Bestimmte Zwecke erfordern eine bestimmte Gruppengröße, das kennt Ihr aus der Schule, dem Kirchlichen Unterricht usw. Jesus sucht sich eine Gruppe von zwölf Jüngern aus. Dabei ist klar: Stets sind es zwölf Jünger, auch wenn die Namen nicht immer genau übereinstimmen. Wörtlich bedeutet der Ausdruck, der da im griechischen Original steht, Schüler oder Lehrling. Und neben dem so genannten Kreis der 12 gibt es auch noch die 70 Jünger, eine Art von weiterem Umfeld. Die zwölf werden nach Jesu Tod und Auferstehung als Apostel bezeichnet (bzw. Judas nicht…) aber: Für den ausgeschiedenen Judas, der Jesus ja verraten hat und dann zu Tode kam, wird einer nachgewählt (vgl. Apostelgeschichte 1,15ff: Wahl des Matthias), so dass es wieder zwölf sind.
Die Zahl ist hier wichtiger als die Frage, wer genau dabei war. Einige (Petrus und Johannes etwa) stehen in jeder Jüngerliste. – Die Jünger sind eben schon als Apostel gedacht: Das Evangelium wurde ja erst geschrieben, nachdem Jesus längst nicht mehr auf der Erde war: Damals waren die Apostel als wichtige Personen für die frühe Christenheit und eben auch als Augenzeugen wichtig (gewesen).
Wenn wir uns bei JugendPlus treffen (sofern nicht gerade Corona und da einschränkt), dann ist die Idee: Miteinander geistlich unterwegs zu sein. Und dabei können wir etwas einüben, das eben auch unsere »Jüngerschaft« ausmacht. Christliche Weggemeinschaft. Klar, jetzt haben wir Jesus nicht so dabei wie die Jünger damals, aber dafür haben wir die Überlieferung, etwa in den Evangelien.
Überleg Dir mal: Du bist berufen: Du wirst gebraucht von Jesus. Er will mit Dir und uns unterwegs sein.
Fortsetzung am Samstag (am Freitag ist Feiertag!)
F.W.